So viele Glucken hatten wir diese Jahr und entsprechend auch viele, viele Küken. Der letzte Schwung musste leider ohne Glucke groß werden, denn die hatte zum Schluss, vier Tage vor dem Schlupf, keine rechte Lust mehr. Geschafft haben sie es trotzdem und weil sie nun groß genug sind, dürfen sie alleine laufen.
Seit drei Tagen.
Seit zwei Tagen haben sie herausgefunden, wie man durch den Zaun nach vorne auf den Hof schlüpfen kann und das tun sie nun auch ständig.
Zuerst habe ich sie immer wieder nach hinten gebracht, aber weil die Biester so schnell sind und sich überall verstecken können, habe ich das wieder aufgegeben. Hatte ich gerade die zweite Handvoll nach hinten gebracht, war die erste schon wieder vorn.
Ich könnte den Hasendraht nochmal eine Lage höher spannen, aber bis ich damit einmal ums Grundstück rum bin, sind sie so groß, dass ich es mir hätte sparen können, also bewahre ich Geduld und füttere gut, noch ein paar Tage, dann passen sie nicht mehr durch den Maschendraht.
Zum Glück haben Hunde, Katzen und Hase sich in diesem Jahr auch zur Genüge an die kleinen piepsenden Bällchen gewöhnt, so dass sie nur noch müde hinterherschauen, wenn die Bande vorbei passiert.
Seit heute nun haben sie Gesellschaft, denn eines der Hühner hatte beschlossen, dass es doch gerne nochmal ein paar Küken ausbrüten möchte. Da das aber die Glucke ist, die sich eh recht dämlich angestellt hatte ( nachzulesen hier ) und auch weil es schon recht spät im Jahr und damit also auch schon recht kalt ist, müssen wir der Dame das nun ausreden.
Um eine Glucke zu entglucken, gibt es vielerlei Methoden, die meisten finde ich furchtbar und darum werden unsere Glucken vom Nest genommen und kommen nach vorn auf den Hof. Eigentlich ein begehrter Ort, denn da gibt es viel Grünzeug, massenweise Würmer und auch ein recht gut sortiertes Hochbeet mit Salat und Kräutern. Sie schlafen dann im Hasenstall und nach ein bis zwei Tagen dürfen sie zurück zu den anderen. Das hat bisher schon zweimal ganz gut funktioniert und kann zur Not auch in die Länge gezogen werden, ohne dass das Tier groß leidet, mal abgesehen von dem bisschen Stress das es hat, weil es eigentlich aufs Nest zurück will.
Ich werde jetzt mal schauen gehen, ob das Hochbeet noch steht oder ob die Gute nach wie vor die Sitzgelegenheiten auf der Terrasse durchprobiert.
Bis bald
Paula
P.S. Wir haben endlich die Küchenmaus, ein kleines Stückchen Limburger war die geheime Zutat, die gefehlt hatte.
Und steht das Hochbeet noch?
Ja, noch steht es, aber die Mistmade hat sich an meine Tomaten gemacht, hab jetzt schnell erstmal alles was halbwegs reif war geerntet…