Wer ganz neugierig war, hat es ja schon aus den Kommentaren erfahren – einige Küken und unser erstes Gössel sind gesund und munter am letzten Wochenende geschlüpft.
Ein aufregender und bewegender Tag war das, vorletzten Samstag.
Als ich morgens mit der Zwecke in den Stall kam, kuckte schon der kleine Gösselschnabel aus dem Ei und bei den Hühnern waren auch schon Küken geschlüpft. Nachdem wir alle versorgt und die nicht brütenden Gänse auf der Weide hatten, wollten wir rein und endlich auch für uns ein Frühstück machen.
Nun hatte leider unsere liebe Lotte, eine taperige und klapprige siebzehnjährige Katzenoma, beschlossen, dass sie uns verlassen wollte.
Es war glücklicherweise so, wie ich es mir für sie immer gewünscht hatte: ganz schnell, ohne Stress und Schmerzen bei uns zu Hause.
Sie hatte das letzte halbe Jahr fast nur noch geschlafen. Überall, auch im Küchenregal – die Gute.
Soviel Geburt und Sterben an einem Tag, musste erstmal verdaut werden und weil ich der Annabel beim Brüten eh nicht helfen konnte, haben wir ein wenig in den Hochbeeten auf dem Hof gewerkelt, die Voranzuchten von Kürbis, Chili und Tomate umgesetzt und die Geranien aus dem Keller geholt.
Zum Kaffee gab es eine Familienleibspeise, die die Seele streichelt und die Laune hebt.
Nutellabrote mit Banane.
Das geht so schön schnell und immer wenn ich Lust habe Kuchen zu essen aber keine habe welchen zu backen, kann man damit die meisten hier zu Hause erfreuen.
Als ich später nochmal nach der Gans sah, war das Küken gerade beim Schlüpfen, ich war sozusagen live dabei. Gerade aus dem Ei raus, fing die Kirchenglocke an zu läuten, denn es war sechs, und ich musste erstmal heulen, pathetischer geht’s ja schon fast gar nicht mehr.
Völlig erschöpft von so viel tierischem Glück und Abschied bin ich dann abends nur noch ins Bett gefallen.
Das die Mietzi fehlte, merkte ich erst am nächsten Morgen. War zwar nichts ganz ungewöhnliches, aber als sie bis nachmittags immernoch nicht wieder aufgetaucht war, machte ich mir doch langsam Sorgen.
Eine ganze Woche lang haben wir sie gesucht, in allen Ställen, auf allen Dachböden, in den Kellern, in Schränken und Kisten. Zu allen Nachbarn bin ich gelaufen und habe sie gebeten, das Gleiche bei sich zu tun, ohne Erfolg.
So sehr hatte ich gehofft, dass sie trotzdem irgendwo eingesperrt war und wenn die Leute am Wochenende wieder ihre Wochenendarbeit aufnehmen und ihre Türen öffnen würden, wieder zurück käme. Ich habe den Sonnabend so sehnlich erwartet und jeden Sonnenstrahl verflucht, hoffentlich würde sie durchhalten, wenn es denn so sein sollte.
Und ob ihr es glaubt oder nicht, gestern früh, kurz nach neun stand sie wieder vor unserem Küchenfenster, sie war müde, sie war hungrig, aber sie war zu Hause.
Und wir, wir waren überglücklich.
Jetzt müssen wir erstmal nur noch einmal hoffen und bangen. Denn in den Eiern, die wir übrig behalten hatten, falls eine zweite Gans sich zum Brüten entschließt, sind im Brutkasten drei kleine Gössel entstanden. Ein Ei piepst schon und ab morgen beginnt hier der Schlupf.
Wenn wir es dann noch schaffen, diese Gössel mit unserem inzwischen eine Woche altem Erle (das Gössel muss bitte ein Ganter werden) und seinen Damen zu vergesellschaften, das wäre großartig.
Es heißt also weiter Daumen drücken, falls ihr denn überhaupt noch Kraft habt.
Zur Entspannung und als kleinen Dank für Euer bisheriges Daumenhalten gibt es hier noch einige Bilder der Neuzugänge.
Sie sind zwar nur mit dem Handy aufgenommen, aber trotzdem ganz nett, wie ich ich finde.
Habt alle eine wunderschöne Woche und
bis bald
Paula